Der Erste seiner Art – CO2e-Rechner als Emissions-Panorama

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Der Erste seiner Art

CO2e-Rechner als Emissions-Panorama

Mehr als 19 Mio. Tonnen CO2e-Emissionen entlang der gesamten Lieferkette zu erfassen, erfordert einiges an Daten. Sie anhand der Lieferpositionen auszuweisen, ein umfassendes Berechnungsmodell. Beim Product Carbon Footprint Rechner von thyssenkrupp Materials Services kommt beides zusammen – in einem Tool, das Durchblick verschafft.

Mit dem Product Carbon Footprint Rechner (kurz PCF-Rechner) wird es möglich, den CO2e-Fußabdruck für jedes einzelne Produkt in unserem Portfolio auf Auftrags- und Lieferpositionsebene zu bestimmen. Ein Novum, insbesondere für die metallverarbeitende Industrie, die mit dem eigens von thyssenkrupp Materials Services entwickelten Berechnungsansatz erstmals verlässliche und aktuelle Carbon Footprint Daten erhält. Unternehmen müssen zukünftig in der Lage sein, den ökologischen Fußabdruck ihrer eigenen Produkte ermitteln und entlang der gesamten Lieferkette ausweisen zu können, um diesen nachhaltig zu reduzieren. Mit dem neuen Tool liefert thyssenkrupp Materials Services seinen Kund:innen die exakten Daten an die Hand – und damit den dringend benötigten Schlüssel für die Dekarbonisierung ihrer eigenen Lieferketten.  

Gleichzeitig schaffen wir mit der unternehmensweiten Einführung bis Mitte 2023 Transparenz über die gesamte Höhe unserer eigenen Emissionen. Und damit vollen Durchblick über 19 Mio. Tonnen CO2e-Emissionen, die wir nach aktuellen Schätzungen jährlich in unserer Wertschöpfungskette ausstoßen.

Volle Transparenz: Scope 1 bis 3

Scope 1 bis 3 – das bezeichnet alle direkten und indirekten Emissionen, die durch unser tägliches Handeln entstehen. Während sich die erste Emissionsart auf den Ausstoß unserer Standorte und Firmenfahrzeuge (Scope 1) sowie auf den Ausstoß aus externen Energiequellen (Scope 2) bezieht, meint die zweite Emissionsart all die Emissionen, die indirekt durch unsere Geschäftstätigkeiten entstehen (Scope 3). Dazu zählen Schritte wie Produktion, Anlieferung und Entsorgung. Diese Emissionen sind signifikant höher als der Ausstoß aus unseren eigenen Geschäftstätigkeiten. Grund dafür ist der Kern unseres Geschäfts: Materialien.

Berechnungsetappen für den Product Carbon Footprint

From cradle to gate – von der Herstellung bis zum Tor der Kund:innen

In die komplexe Berechnung des Product Carbon Footprints fließen spezifische Eingangswerte wie Lieferanten- und Materialdaten, Daten unserer Lagerstandorte sowie Transportdaten ein. Damit sorgt der PCF-Rechner nicht nur für Transparenz, sondern ermöglicht dadurch, Prozesse zu optimieren – und zwar letztendlich auf beiden Seiten des besagten Tores.

Der PCF-Rechner ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Erreichen unserer eigenen Klimaziele, aber auch der unserer Kunden. Denn mit den errechneten Daten haben sie exakte Ausgangswerte für ihre eigenen PCF-Berechnungen. Auf dieser Basis können wir sie dahingehend beraten, dass z. B. in Zukunft Produkte aus anderen Herstellungsverfahren eingesetzt werden, die geringere CO2e-Werte haben. Dazu zählt beispielsweise auch der so genannte Green Steel der Swiss Steel Group, den wir schon heute bei unserem Tochterunternehmen thyssenkrupp Aerospace einsetzen. Damit liefern wir einen wichtigen Beitrag für die Klimaneutralität der Produkte unserer Kunden.

Frank Thelen
Head of Governance and Procurement bei thyssenkrupp Materials Services

Grünes Licht: Modell bereits zertifiziert

Bereits von der internationalen Klassifizierungsgesellschaft DNV zertifiziert, erhält der Berechnungsansatz zur Ermittlung des Fußabdrucks nun auch Einzug in das SAP-System von thyssenkrupp Materials Services auf der ganzen Welt. Dann können die Daten, die nach den international anerkannten Standards des Greenhouse Gas Protocols errechnet werden, für jeden Auftrag auf den Lieferschein gedruckt und pro Lieferposition angegeben werden. Der Prozess soll bei allen MX-Gesellschaften bis Frühjahr 2023 eingeführt werden.

Dazu meint Frank Thelen abschließend: „Hinter diesem Roll-out stecken für das Entwicklungsteam verschiedene Ebenen: Um die hohe Komplexität im Produktportfolio abbilden zu können, hat man sich dazu entschieden, mehrere Ansätze der Datenerhebung zu verfolgen. Zum einen werden im Markt frei verfügbare Emissionswerte herangezogen und zum anderen werden von spezialisierten Unternehmen CO2-Emissionsfaktoren eingekauft. Diese werden bereits jetzt schon von Daten, die uns unsere Lieferant:innen weltweit übermitteln, und Zahlen, die wir innerhalb der thyssenkrupp Gruppe selbst erheben, abgelöst. Mit diesen wachsenden Datenbanken können wir die Emissionen immer genauer erfassen und blinde Flecken ausmerzen.“