Digitale Transformation Aug 29, 2019 10:30 AM
Vernetzte Maschinen: thyssenkrupp Materials Services weitet Einsatz der Digital-Plattform toii aus
- IIoT-Plattform an mehr als 30 Konzernstandorten im Einsatz
- Zahlen bestätigen Potenzial der digitalen Vernetzung
- toii® als Teil der strategische Weiterentwicklung „Materials as a Service“
2017 hat thyssenkrupp Materials Services begonnen, seinen Maschinenpark digital zu vernetzten. Dabei kommt die selbst entwickelte IIoT-Plattform toii® zum Einsatz. Nachdem sich das Produkt erfolgreich im Unternehmen bewährt hat, plant thyssenkrupp das Potenzial der digitalen Vernetzung in Zukunft auch anderen Industrieunternehmen zur Verfügung zu stellen. „Wir haben toii von Anfang an nicht als Projekt, sondern als Produkt gebaut“, so Axel Berger Head of Digital Transformation bei Materials Services. „toii ist modular aufgebaut, damit hoch skalierbar und auch für den Einsatz in anderen Unternehmen geeignet, die sich mit dem Thema Industrie 4.0 beschäftigen.“
Automatisierte Prozesse dank digitaler Plattform
Der Name toii® verweist auf zweierlei: zum einen dreht er die Abkürzung IIoT für Industrial Internet of Things um, zum anderen spielt der Wortklang auf das englische Wort für Spielzeug an: Toy. Passend zum Wortspiel ermöglicht toii® sowohl die spielerisch leichte Vernetzung von Maschinen verschiedener Generationen und Hersteller untereinander als auch zwischen Maschinen und IT-Systemen – und das standortübergreifend und weltweit. Ziel ist es, Produktionsprozesse transparent zu machen, damit Qualität und Performance zu steigern und gleichzeitig immer mehr Prozesse zu automatisieren.
Zahlen bestätigen Potenzial
Mehr als 30 Standorte von thyssenkrupp arbeiten inzwischen mit toii: neben Materials Services auch die Business Areas Components Technology und Steel Europe. Insgesamt wurden rund 300 Maschinen in das System eingebunden: darunter zahlreiche Längs- und Querteilanlagen, Spaltanlagen für Stahlbrammen, Verpackungslinien, Bandsägen, Messanlagen und Hochregalläger. Dazu zahlreiche Kräne, Gabelstapler, Radlader und andere Fahrzeuge. In Summe viele Tausend „Things“ von der einzelnen Maschinensteuerung, über den Sensor bis zum manuellen Messgeräte. Die Vorteile spiegeln sich in konkreten Zahlen wider. So kann ein einzelnes Werk in der Produktion von Spaltbändern und Blechen mit einer Steigerung der Jahresproduktion von bis zu 10.000 Tonnen rechnen. In anderen Bereichen wurden Stillstandzeiten der Produktionsanlagen um bis zu 10 Prozent reduziert.
Baustein der strategischen Weiterentwicklung „Materials as a Service“
Materials Services hat toii® zwar speziell für die eigenen Anforderungen entwickelt, die Plattform lässt sich aber problemlos in die Prozesse anderer Unternehmen integrieren. „Nachdem wir den digitalen Wandel in unsere Werkshallen gebracht haben, möchten wir in einem nächsten Schritt toii® auch unseren Kunden und anderen Industrieunternehmen anbieten“, so Klaus Keysberg, CEO von Materials Services. Die digitale Plattform ist damit ein weiterer Baustein in der strategischen Weiterentwicklung der Business Area. Mit dem Ansatz „Materials as a Service“ gewährleistet der größte Werkstoffhändler der westlichen Welt nicht nur den Zugang zu weltweiten Versorgungsmärkten, sondern gibt auch eigenes Wissen an seine Kunden weiter. Damit setzt Materials Services neben dem Kerngeschäft des Werkstoffhandels konsequent auf den Ausbau des Dienstleistungsportfolios.